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Cockfighting |
Nachdem sich in Ubud Tinu und Nina zu uns gesellten, unternahmen wir die Reise an die Nordküste Balis zu viert. Auf der Fahrt Richtung Lovina wohnten wir zufällig einem schaurigen Spektakel bei: Dem Hahnenkampf. Bisher waren die Protagonisten mehr hör- als sichtbar. Obwohl in Indonesien Wettspiele jeglicher Art gesetzlich verboten sind, finden diese auf Bali überall und zu jeder Tageszeit statt. So wurde auch in der ausschliesslich von Männer besuchten Cockfight-Arena gewettet was das Zeug hält. Sorgen machen mussten sie sich nicht. Wayan (ein weiteres Mal führte er uns zu Geheimtipps) erklärte uns, dass ein Prozentsatz des Eintrittsgeldes und Wetteinsatzes jeweils direkt an die Polizei gehen. Nicht verwunderlich nimmt Indonsesien im Transparency Perceptions Index (Korruptions-Wahrnehmungs-Index) den Platz 100 ein. Ein langes Vorgeplänkel begleitete jeweils die Kämpfe, die dann innert Sekunden blutig zu Ende gingen. Im beschaulichen Lovina gingen wir es gemütlich an. Delfine zum Sonnenaufgang und verwirrte Hirsche auf der Tauchinsel Pulau Menjangan standen auf dem Tagesplan. Der schwarze Sandstrand bildete schöne Szenerie. Nach drei Tagen verabschiedeten wir uns kurzweilig von Nina und definitiv von Tinu, der seinen Weg Richtung Australien fortsetzte. In Amed, am Fusse des heiligen Gunung Agung machten wir noch einen nächtlichen Zwischenstopp, wo wir dank vergleichsweise schnellem Internet den weiteren Verlauf (insbesondere die Flüge) planen konnten. Der Begriff schnelles Internet erfährt in der Schweiz eine völlig neue Bedeutung, wenn man in Bali (oder auch anderswo?) auf Reisen ist. Im Gegensatz zur Schweiz gibt es zwar praktisch in jedem Hotel und Restaurant "Free Wi-Fi". Mit viel Geduld reicht dieses Marketing-Tool fürs checken der E-Mails (laaaaangsam) oder Abrufen von einfachen Newsmeldungen. Mehr nicht. So konnten wir es als Erfolg verbuchen, dass wir unsere Flüge Richtung Laos eigenhändig online oranisieren konnten. In Amed hätte sich ein längerer Aufenthalt gelohnt. Doch am Morgen erwartete uns das Schiff Richtung Gili, wo wir uns erneut mit Nina trafen. |
Thanks to TripAdvisor: Great Feasting in Lovina |
Die Gili Island sind in unmittelbarer Nähe der Vulkaninsel Lombok. Anders als in Bali ist der Islam die vorherrschende Religion. Unser Bungalow wählten wir in Unwissenheit der lokalen Gegebenheiten direkt hinter der Moschee. Rund sechs Mal täglich redete der Muezzin seinen Glaubensbrüdern lautstark ins Gewissen. Das erste Mal jeweils 3 Uhr morgens. Doch wir gewöhnten uns sehr schnell dran. Der Lifestyle auf der Insel Gili Trawangan steht jedoch in grossem Kontrast zu den einheimischen Gepflogenheiten. Die Insel hat sich von einem Insider-Tipp zu einem Party- und Drogenmekka gewandelt. Das uns von der Stadt Biel her bestens bekannte "Psst, Psst, Haschisch, Kokain, Heroin" begleitete uns von links und rechts beim abendlichen Schlendern durch die Strand-Promenaden. Jedoch in abgewandelter Form. Ganz hoch im Kurs stehen auf Trawangan Magic Mushrooms, die völlig legal konsumiert werden dürfen (oder es kümmert niemand dort, da es auf der Insel keine Polizei gibt). Den Part des Experimentieren liessen wir aber aus. Schliesslich befinden wir uns schon in gesetzem Alter und die Wirkung von berauschenden Pilzen ist völlig unvorhersehbar. Doch zurück zur Insel: Die Schönheit der weissen Strände, das türkisblaue Wasser und die vielfältigen Korallenriffe sind ohne Zweifel sensationell. Täglich konnten wir den eindrücklichen Meersäugern namens Schildkröten Hallo sagen und ein Runde mit Ihnen schwimmen. Am liebsten hätten wir eine mit nach Hause genommen. Unser Gepäck liess es aber nicht zu. Die Crew im sonst durchschnittlichen Blue Beach Cottages haben wir aber ins Herz geschlossen. Die Jungs waren alle um die 20 und haben den Service im Auftrag des japanischen Sklaventreibers (Besitzer der Bungalows) sehr herz- und gewissenhaft ausgeführt. Und dies zu einem Hungerlohn. |
Pristine Beach @ Gili Trawangan |
Bali fand nun ein Ende. Wir konnten die Insel von ihrer schönsten Seite erleben und haben weite Teile der Insel abgeklappert. Die Strände waren so zahlreich wie Sand am Meer. Das Binnenland Laos wird uns bald Abwechslung bringen.
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